Klage einer Mutter

Oh süßer Wind, du Lauf der Zeit, das Leben entspringt aus dir erneut,

vergeude nicht die Endlichkeit, mein liebes Kind bist du bereit?

Versuche nicht, es zu verstehen, dem Leben ist nicht beizudrehen,

vermeide fremden Pfad zu gehen, hör‘ auf dein Herz, dann wirst du sehen.

Nun ist es wahr, du bist wohl groß, einst lagst du ruhig in meinem Schoß,

die Zeit kam rasch, ich lass dich los, nimm es nun an, dein eig‘nes Los.

Wie sie vergehen, der Tage schnell, gleich ist es dunkel und gleich hell,

verlassen schau ich auf die Stell‘, wo du einst lagst, mein Lebensquell.

Oh süßer Wind, du Schmerz der Zeit, hier wart‘ ich eine Ewigkeit,

mein liebes Kind war nicht bereit, nun ist es fort – für alle Zeit.

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