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Liebling, was ist mit Gott? – Juni 2021

Eine Schreibaufgabe: Erzähle eine Geschichte zu diesem Bild.

Der Schweiß auf unseren Körpern schien zu verdampfen wie siedendes Wasser in einem Topf. Ich spürte seine harten Muskeln, warme Haut und den atemberaubenden Geschmack auf seinen Lippen, der mich immer tiefer in die Sphären des totalen Losgelöstseins trieb. Mein Innerstes glühte vor Erregung, heißer als die Sonnenwinde, die in manchen Nächten als Nordlichter zu betrachten waren. Fast war es, als strahlten wir gemeinsam dieses Licht wie eine Einheit aus Lust und Begierde über die Erde. Seine starken, fast schon unzähmbaren Hände, die wie Eros persönlich meinen ganzen Körper in Beben versetzten, wollten nicht aufhören, an mir entlangzugleiten, als wären sie nur dafür geschaffen, meine Lust immer weiter zu steigern.

„Shit.“ Nicht auch das noch. Verdammt, muss das jetzt sein? Ich kann jetzt nicht in den Waschraum! So ein Mist. Da hat man einmal Zeit im Büro. Ausgerechnet dann passiert so was. Und noch dazu die Krawatte, die mir meine Schwiegermutter geschenkt hat. Ob das wieder rausgeht? Wie mach ich das jetzt? Eine Akte! Gute Idee.

„Ähem, Frau Schuster, ich bin kurz im Waschraum, falls was sein sollte.“

„Klar Chef. Wenn jemand fragt, Sie kommen gleich wieder.“

Meine Sekretärin schaut schon so neugierig. Ob sie was ahnt? Bin ich rot im Gesicht?

„Chef?“

„Ja?“

„Wollen Sie … die Akte im Waschraum lesen?“

„Äh, ach wissen Sie, ich habe ein bisschen Probleme mit dem Darm, aber sagen Sie es bitte nicht weiter.“

„Klar Chef. Sie sind der Chef.“

Nichts wie weg hier. Sie schaut die ganze Zeit so komisch. Verdammt, warum habe ich niemand Älteren eingestellt? „Oh Shit!“ Oh fuck. Das darf doch nicht … Diese Geschichten von Danielle Désirs. Wenn meine Frau mitbekommt, dass ich die lese. Sie würde vor Scham glatt umkippen mit ihrer christlichen Erziehung. Gott hier, Gott da und bloß kein Licht beim Sex. Wie krieg ich jetzt den Fleck neben der Hosentasche weg? Wenn er rot wäre, könnte ich es ja erklären. Ich habs. Ich mach was von der Marmelade der Krawatte drauf. Puh, Glück gehabt. Das wird sie sicher glauben. „Fuck!“ Die Unterhose. Die wäscht sie doch. Verdammt. Wie mache ich das jetzt? Verbrennen! Aber wo? Wie? Nein, das geht so nicht. Warte, mach langsam alter Junge, denk nach. Heute Abend. Wenn ich nach Hause komme, gehe ich unter die Dusche wie jeden Abend. Anschließend nehme ich die Unterhose, stopfe sie in die Tasche meiner Jogginghose und wenn sie duschen geht, packe ich sie in eine Plastiktüte und in meine Aktentasche. Morgen schmeiße ich das Ding dann weg. So mache ich das. Tja, ich bin ein schlauer Kerl.

***

„Hallo Schatz, wie war dein Tag?“ Nanu, wo ist sie denn? Umso besser, ab ins Bad. Wo ist sie nur? Hier oben scheint sie auch nicht zu sein. Gut, ausziehen. Das Ding packe ich erst mal … ja wohin? In meine Schuhe. Tief reinstopfen. Und jetzt dusche ich die Spuren von meinem Körper. Ah, tut das gut. Schön warm. Trockene Sachen anziehen, das Ding in meine Tasche und ab in die Küche. Da muss irgendwo ein Müllbeutel sein. „Schatz?“ Wo ist sie nur? Mal sehen, wo sind die Müllbeutel? Da hab ich doch einen. Schnell rein damit und ab in die Aktentasche. Da schaut sie eh nie rein.

„Liebling? Bist du da?“

„Ruth, da bist du ja. Hab mir schon Sorgen gemacht. Na, wie war dein Tag?“

„Ich war noch schnell was besorgen. Mein Tag war ok. Und bei dir?“

„Ach, das Übliche, du weißt ja.“

„Gut, ich geh dann mal duschen, Liebling.“

„Alles klar.“ Dann kann ich schon mal ins Arbeitszimmer gehen. Mal sehen, welche Post gekommen ist. Hm, Rechnungen. Werbung. Nix Besonderes. Was ist das?

Mit einem energischen Griff drehte er mich wie ein Herr seine Sklavin und sofort danach hatten seine begierigen Hände ihren Platz an meinen Hüften gefunden. Wir stöhnten schwer, als auch sein hartes Instrument unbändiger Kraft den Weg gefunden hatte. Ich konnte nicht hören, wer von uns beiden lauter stöhnte. Die massige Wucht seiner Begierde verschlug mir den Atem, nahm mir alle Kraft und ließ einen Teil von mir innerlich betteln, er möge aufhören. Mehr und mehr spürte ich das ansteigende Pulsieren tief in mir, während seine gewaltige, fast schon animalische Männlichkeit mich immer schneller vor sich hertrieb.

„Liebling, was machst du da? Leg das weg, das ist nicht für dich!“

„Ruth? Liest du etwa … so was?“

„Warum so was? Hat es dir nicht gefallen?“

„Ich äh, ich habe kaum draufgeschaut. Ich wollte nur sehen, ob es Post gibt, ich meine, ob Post gekommen ist.“

„Deine Hose sagt mir was anderes. Ich wünschte, du hättest das nicht gefunden! Ach, was solls. Wenn nicht jetzt, wann dann? Hm, sie packte ihn beherzt an seiner Hose, zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer und begann, ihn Stück für Stück seiner Kleidung zu entledigen. Innerlich spürte sie wieder dieses Verlangen nach den starken Händen, seiner Brust und warmer Haut, wenn sie ihn auf sich spürte. Sie wusste, es würde ihr etwas geben, von dem sie nicht genug bekommen konnte und sie wusste, dass es nicht gut für sie war. Doch sie konnte dem Drang nicht widerstehen.“

„Ru … Ruth?“

„Sei still Dummerchen und küss mich.“

„Und waf if mib Gobb?“

***

An jenem Tag, an den ich noch lange zurückdachte, wurde ich neu geboren. Er beendete ein Kapitel von Zurückhaltung und eröffnete eines voll Glückseligkeit. An jenem Tag traute ich mich endlich, zu leben.

„Ruth, was machst du da?“

„Sei still Dummerchen, ich schreibe Teil 2.“

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